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Verräterische Sprache, kollektive Amnesie und die Macht von Vorurteilen

Research output: Contribution in Book/Report/Proceedings - With ISBN/ISSNChapter

Published
Translated title of the contributionNontrustworthy language, collective amnesia and the power of prejudice
Publication date21/02/2023
Host publicationThis is how we will make it!: How we will take the agenda migration and asylum away from the extreme rightwing and leftwing margins
EditorsOthmar Karas, Judith Kohlenberger
Place of PublicationVienna
Publisheredition a
Pages243-258
Number of pages15
ISBN (print)9783990016404
<mark>Original language</mark>German

Abstract


Das Thema „Flucht“ hat mein Leben mehrfach bestimmt. Als Kind von Flüchtlingen – meine Eltern mussten vor den Nationalsozialisten 1938 aus Wien flüchten und haben auf vielen Umwegen und dank der Hilfe vieler Personen und Organisationen den sicheren Hafen in Großbritannien erreicht – bleibt es mir unverständlich, wie viele PolitikerInnen, JournalistInnen und sonstige BürgerInnen meinen, dass jemand tatsächlich freiwillig aus der Heimat flüchtet. Niemand verlässt freiwillig Familie, Arbeit, Ausbildung, FreundInnen und seine bzw. ihre Heimat; niemand lässt freiwillig seinen bzw. ihren ganzen Besitz, ihren gewohnten Alltag zurück. Man flieht, um das eigene Leben zu retten. Und niemand kehrt gerne in ein „Land der TäterInnen“ zurück. Die Geschichten zu Flucht, Angst, Rückkehr und gefühlter Ohnmacht haben unseren Familienalltag vielfach bestimmt.